- Definiere deine Zielgruppe
GründerInnen kennen vermutlich das Szenario: Ich habe eine richtig tolle Idee oder ein Problem und frage mich, warum es bisher noch kein zufriedenstellendes Produkt (aka Lösung) dafür gibt?
Danach gehen viele ans Werkeln. Allerdings passiert es schnell, dass man/frau zu früh rausgeht, ohne sich die Frage zu stellen: “Wer sind denn überhaupt die Personen, die mein Produkt kaufen bzw. nutzen würden?”
Hier zahlt es sich aus, die Hausaufgaben zu machen und sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie denn diese Personen aussehen. Mit Aussehen ist natürlich nicht nur der Kleidungsstil oder das Antlitz gemeint, sondern eben auch Alter, Geschlecht, psychografische Merkmale (Werte, Lifestyle…), Kaufverhalten etc. D.h. es zahlt sich aus, Marktforschung z.B. in Form von Online Recherchen, qualitativen Interviews, oder Umfragen zu machen.
Ein hilfreiches Konzept ist die “Persona”.
Personas (lat. Maske) sind Nutzermodelle, die Personen einer Zielgruppe in ihren Merkmalen charakterisieren. (onlinemarketing.de)
Sie helfen dir, deine Zielgruppe besser zu verstehen. Wenn du weißt, wie deine Zielgruppe richtig tickt, kannst du deine Markenbotschaften zielgerichtet setzen und sparst dir damit viel Zeit und Geld, um die relevanten KundInnen anzusprechen, die dein Produkt tatsächlich nutzen wollen.
Ein hilfreiches Tool zur Persona-Erstellung bietet dabei die All-In-One Marketingplattform Hubspot an: https://www.hubspot.com/make-my-persona
- Kommuniziere klar und authentisch
Überlege dir, welche Botschaft du vermitteln möchtest und fordere die Personen auf, eine bestimmte Handlung durchzuführen. Gemeinhin auch als Call-To-Action (CTA) bezeichnet. Bezogen auf Online Marketing wären typische Aktionen:
- Besuch deiner Website
- Eintragen in deinem Newsletter
- Kauf deines Produktes
- Kommentieren auf eine Frage, gerichtet an deine Community
Bleibe hierbei ganz bei dir selbst und versuche dich in deiner Kommunikation nicht zu verstellen. Wenn es um Themen geht, die dich zutiefst emotional berühren, bringe das genau sprachlich zum Ausdruck. Du solltest dich dabei auch wohlfühlen.
Natürlich sollten Integrität und Respekt gegenüber anderen für einen konstruktiven Diskurs bewahrt werden.
- Online und Offline: Der Mix macht es (oft) aus!
Neben der Frage der Zielgruppe (siehe Tipp 1) ist es wichtig, auch herauszufinden, auf welchen Kanälen sich diese tummeln.
Jeder Mensch, der auf Facebook ist, wird auch vermutlich gerne in Restaurants essen gehen, einen Kaffee mit KollegInnen genießen oder auch Shoppen gehen in verschiedene Geschäfte.
Genau hier ist es wichtig, zielgerichtete Marketingkampagnen durchzuführen als auf Status-Quo zu setzen, ganz nach dem Motto “Weil die anderen das so machen, machen wir das genauso.”
Wenn deine Zielgruppe z.B. Grazer Studierende sind, kann es manchmal sinnvoll sein, neben Online Werbekampagnen (z.B. mittels Facebook Ads und organischen Content) zusätzlich auf klassische Printmedien wie Flyer oder Plakate zu setzen.
Das bekannte Fifteen Seconds Festival, das jährlich in der Grazer Messehalle stattfindet, ist ein Beispiel. Sie nutzen aktiv ihre Newsletter- und Social Media Kampagnen sowie Werbeplakate für die Bewerbung ihre Festivals.
Die Bottom-Line ist: Trial-and-Error. Testen. Lernen. Und wieder testen 🙂
- Growth Hacking ist dein Freund
Startups versuchen Probleme mit ihren eigenen Produkten zu lösen. Ein Problem zieht sich aber für sie fast immer stets durch den eigenen Startup-Zyklus: Die der ständigen finanziellen Bredouille.
Deswegen stößt die Devise “Kleines Budget. Großes Wachstum.” auf bemerkenswerte Sympathie der JungunternehmerInnen.
Ein Growth Hacker richtet seine gesamte Aufmerksamkeit auf eines aus: Wachstum.
Dazu gibt es zahlreiche Erfolgsbeispiele. Bezogen auf das im Tipp 3 erwähnte Fifteen Seconds Festival hat sich das Gründungsteam für die Bewerbung ihres allerersten Events vor 7 Jahren (damals noch unter dem “Marketing Rockstars Festival” bekannt), einen Mini Cooper gemietet. Diese ließen sie mit dem Festival branden und stellten das Auto für einige Zeit vor der Universität Graz ab.
Das Resultat: Unzählige Studierende und Universitätspersonal bekamen vom Festival etwas mit und informierten sich darüber. Viele führten schließlich auch zu Ticketkäufen.
Das Gründungsteam musste zwar einige Strafzettel in Kauf nehmen. Doch hier überwiegt die Markensteigerung definitiv die der Marketingausgaben :).
Ein schönes Beispiel für Guerilla-Marketing (ungewöhnliche Vermarktungsaktionen), die ein Growth Hacker gerne nutzt.
VerfasserIn:
Maja Sinkovec, Performance Marketing (selbstständig)
Xiaoao Dong, Co-Founder von Marry Icetea und Holistic Marketing (selbstständig)