Wie wird eine Idee zur Innovation und was hat das Geschäftsmodell damit zu tun.
Der Start in jede Volume der Gründungsgarage ist unser erster Sprinttag. Dieser steht stark im Zeichen des Geschäftsmodell. Warum legen wir so viel Wert darauf?
Das Geschäftsmodell ist der Mechanismus der eine Idee zur Innovation, die am Markt angeboten und gekauft werden kann, übersetzt. Und dieser Mechanismus muss erst einmal entworfen und optimiert werden.
Wesentlich beim ersten Workshop zum Geschäftsmodell ist aber auch der Effekt auf das Team.
Die Arbeit mit Hilfe des von uns verwendeten Business Model Canvas (BMC) Konzeptes von Osterwalder / Pigneur bringt die Teams so richtig in den operativen Modus. In den letzten 10 Jahren hat sich das BMC fast zu einem Standard entwickelt. Aufgesplittet in neun Segmente kann man damit recht schnell Hands-on am Geschäftsmodell arbeiten. Egal ob digital oder offline.
Das Canvas ermöglicht es das Geschäftsmodell auf einem Blick in seiner Gesamtheit zu erfassen. Durch die dynamische Arbeit mit Papier und Post-its oder digitalen Tools kommt man als Team schnell in den Gedankenflow.
Wesentlich ist es am Beginn einen ersten Wurf zu machen, ohne sich in Detaildiskussionen zu verlieren. Hier sollte man keine Scheu haben viele Optionen auszuprobieren, um ein besseres Gefühl für das potenzielle eigene Geschäftsmodell und Auswirkungen von Variationen zu entwickeln. Dann beginnt die Feinarbeit, die Diskussion von Varianten und die Erarbeitung und das Testen von Daten für die einzelnen Segmente.
Im Grunde geht es um 3 Fragen:
- Welchen Nutzen schaffe ich für wen?
- Wie mache ich das?
- Wie verdiene ich Geld?
Die Kernfrage dabei ist die Value Proposition. Ohne klar nachvollziehbares Wertangebot, das ein relevantes Problem oder Bedürfnis des Marktes adressiert, läuft man Gefahr Zeit und Ressourcen in die falsche Richtung zu verbrennen.
Deswegen zahlt es sich aus hier Zeit und Aufmerksamkeit zu investieren.
Die Ausformulierung der Value Proposition hilft auch Schwächen in der Basis des Konzeptes zu erkennen und bringt erste Formulierungen für zukünftige Pitchdecks.
Ausgehend von der Value Proposition erarbeitet man die Marktseite mit den Kunden/dem Kundensegment, den Varianten der Kundenbeziehung und den Vertriebskanälen. Danach kommen die Überlegungen zur Leistungserstellung, den Kernaktivitäten und Ressourcen, die notwendig sind um die Leistung zu erstellen.
Komplettiert wird das Geschäftsmodell mit der Kostenstruktur und den Erlösen. Gerade im Erlösmodell liegen noch viele Potentiale zur Differenzierung am Markt. Geht es in Richtung Abomodell, ist es Pay-per-Use oder doch klassisches Freemium? Das ergibt bei gleichbleibendem Produkt einige Differenzierungsmöglichkeiten mittels Änderungen bei der Art des Erlösmodelles.
Was wir den Teams auf jeden Fall mitgeben ist, dass die Arbeit am Geschäftsmodell eines Startups kontinuierlich weitergeht und nicht mit dem ersten Canvas Poster erledigt ist. Jede neu generierte Information kann das Geschäftsmodell ändern und weiterentwickeln.
Ein Geschäftsmodell kann den Businessplan nicht komplett ersetzen. Es ist aber ein perfektes Grundgerüst für den Businessplan. Und es ist eine gute Methode Schwachstellen zu erkennen und es hilft alle relevanten Punkte durchzudenken.
In diesem Sinn, keine Scheu – let’s do it.
Verfasser:
Bernhard Weber, Managing Director vom UNICORN – Startup & Innovation Hub