Fail fast, fail often — diesen Slogan hat jeder Gründer schon einmal gehört. Das bewährte Model, über gescheitertes Gründen und neue Lebenserfahrung irgendwann zum erfolgreichen Gründer zu werden, hat sich aus dem Silicon Valley bis zu uns nach Europa durchgesetzt. Besonders bewährt ist dieser Ansatz in frühphasigen Startups, dann wenn verloren gegangene, investierte Ressourcen im Verhältnis zum individuellen Learning stehen, dann macht Scheitern Sinn.
Wenn du aber schon unverhältnismäßig mehr Zeit, Energie, Ressourcen und andere Menschen/Mitarbeiter involviert hast, scheint die fail fast Methode schon weniger bekömmlich. Ein Kind das Fahrrad fahren lernt, muss durch herunterfallen Erfahrung sammeln. Das Risiko sich beim Versagen zu verletzen, ist aber beim Downhill Racing um einiges höher.
Wie können wir uns also, die gute Tugend des Scheiterns bewahren, ohne unbedingt scheitern zu müssen? Klingt utopisch, ist aber genau der richtige Ansatz.
Unsere europäische Gesellschaft lehnt Scheitern und Geschichten vom Scheitern größtenteils ab. Scheiter-Gespräche sind kein Punkt auf unserer Agenda. Vielmehr jedoch Ziele, to-dos, KPIs. Wenn jedoch jeder solch ausdifferenzierten Ziele hat, ein fabelhaftes project management to-do Tool und einen effizienten KPI tracker, warum sind dann nicht alle Unternehmen gleich erfolgreich?
Ein kleines Element, welches sich auch im Silicon Valley entwickelt hat, ist jedoch noch nicht ganz zu uns durchgedrungen. Es handelt sich um die Frage mit welchem Approach wir unser Unternehmen führen wollen. Entwickeln wir Handys wie Samsung und Co oder arbeiten wir an einem Gerät, das unseren Kunden das Gefühl von Selbstwert gibt, das einen Lifestyle repräsentiert, das Community schafft. Genau dieser Approach der Produktentwicklung hat Apple zum Marktführer gemacht.
Ein weiterer Approach, und damit kommen wir aufs Thema zurück, ist sein Unternehmen mit einem starken failure mindset auszustatten. Was bedeutet das? Jede strategische Entscheidung, jedes Projekt, jede Abwägung für oder gegen einen Investor und jede Produktentwicklung hat eine vorangegangene Frage: „What would cause this to fail?“. Bevor wir also lange Ziele und product features auflisten, stellen wir uns die Failure Frage first und entdecken Hindernisse die überwunden werden müssen.
Mit diesem neuen Ansatz, strategisches failure management zu betreiben, schafft man in wenigen Minuten so viel Klarheit, Prioritäten und interne Abstimmung wie mit keiner to-do Liste dieser Welt. Wenn wir Scheitern zum Tool machen, können wir Scheitern verhindern.
Diese Methode ist unter anderem auch bekannt als pre-mortem methodology und wird von zahlreichen Universitäten an Leader der Zukunft gelehrt. McKinsey und andere haben sie sich schon zu eigen gemacht und es ist höchste Zeit, dass auch jeder Gründer auf dem Weg einflussreiche Unternehmen und Produkte zu entwickeln, dies mit einem Failure Mindset tut.
priio.com ist die weltweit erste, digitalisierte Version der pre-mortem Methode und steht jedem Unternehmensgründer zur einfachen Anwendung des Failure Mindsets zur Verfügung. Because we can actually #beatfailure
Verfasser:
Trevor Hubbard, Global CEO Butchershop in US, Europe and Mexico